Seit vielen Jahren freue ich mich jeden Morgen auf mein Müsli.
Eigentlich war das in meiner Kindheit schon früh so gehandhabt, dass mein Bruder und ich morgens vor der Schule eine Müslimischung vorgesetzt bekamen, meistens mit warmer Milch übergossen. Und dann waren wir gespannt darauf, was für ein Pausenbrot unsere Mutter für uns für die Schule mitgegeben hatte.
Später wollte ich aber nur noch Brot - meine große Leidenschaft! Da gab es meistens Vollkornbrot oder aber das wunderbare “genetzte” helle und knautschige Brot, das mit Kartoffeln gebacken wurde. Damit wir auch schön gesund blieben, wurde extra aus dem Reformhaus das teure Vitam-R besorgt; ein Hefeextrakt als Brotaufstrich, mit Magerquark vermischt habe ich das ganz gerne verspeist!
Mein Vater allerdings hatte seine eigenen Vorlieben für gesunde Ernährung. Er hat sich zeitlebens sehr um sein kulinarisches Wohlbefinden gekümmert, war ein Genießer der französischen Küche und ein begeisterter Butterbrezel-Fan!
Selbst seine Enkelkinder haben ihn dafür gefeiert, wenn er wieder mit einer Tüte frischer, ofenwarmer Brezeln ankam.
Und er hatte folgendes Ritual: morgens rührte er sich ein Müsli aus verschiedenen Körnern, Keimen, Nüssen und meist einer Banane an; dazu trank er einen Tee. Spätestens um 11.30 nahm er seine Butterbrezel mit einer Tasse Kaffee ein. Im hohen Alter noch fuhr er täglich zu einem bestimmten schwäbischen Bäcker und beobachtete die Menschen um sich herum, während er seinen Lunch genüßlich vertilgte. Wenn wir ihn besuchen wollten, kam es dann schon auch mal vor, dass wir ihn in seiner Bäckerei vorfanden, obwohl der Treffpunkt woanders ausgemacht war. Da sind einige lustige Geschichten passiert.
Mein Vater ist bis zu seinem Tod im Alter von 93 Jahren immer gesund und vital gewesen; er hat sich sehr diszipliniert gehalten, bewegte sich regelmäßig und trainierte sein Gehirn mit dem Erlernen verschiedener Sprachen.
Für mich ist er ein Vorbild im unausweichlichen Alterungsprozess geworden. Und da gehört natürlich das Frühstück in Form von Müsli als guter Start in den neuen Tag dazu!
Was vor meinen Unverträglichkeiten die Firma Seitenbacher* mit ihren leckeren Müslimischungen auf unserem Frühstückstisch war, sind inzwischen eigene Kreationen aus glutenfreien Haferflocken als Basis, angereichert zum Beispiel mit Hirse, Leinsamen, Hanf, Quinoa, Buchweizen, Sonnenblumen - und Kürbiskernen, Chiasamen … und natürlich mit Zimt und Nüssen.
Im folgenden Granola-Rezept habe ich meine neue Leidenschaft verarbeitet: gepuffter Reis. In der Kombination mit Kokosflocken und im Ofen mit Kokosöl und Kokossirup cross gebacken schmeckt das sowas von lecker … probiert es doch mal aus!
Für ein Backblech benötigt ihr Folgendes:
300 g glutenfreie Haferflocken
30 g Vollkorn Reis gepufft (ich nehme dafür gerne den ungesüßten gepufften Reis von Rapunzel*)
40 g Kokoschips
30 g grob gehackte Walnüsse (wenn ihr das auch so mögt wie ich!)
40 ml Kokosblütensirup
80 g Kokosöl
1-2 TL Zimt, gemahlen
2 TL reiner Kakao
Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.
Die Haferflocken mit dem gepufften Reis, den Kokoschips und den Walnüssen zusammen mischen.
In einem Topf das Kokosöl mit dem Kokosblütensirup zusammen bei kleiner Temperatur schmelzen lassen, den Zimt und den Kakao unterrühren und alles zur Haferflocken-Mischung geben.
Gut verrührt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und im Ofen für 10-15 Minuten backen lassen. Zwischendurch umrühren.
Das komplett erkaltete Granola lässt sich in großen Gläsern wunderbar für 1-2 Wochen aufbewahren …, falls es nicht gleich hintereinander genüsslich verschlungen wird!
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.
Geli (Dienstag, 15 März 2022 16:28)
Liebe Franzi, das sieht wirklich gut aus, deine bunte Mischung.
Wobei ich mich frage, ob Himbeeren und Brombeeren zu dieser Zeit
nicht eine sehr lange Reise hinter sich haben?
Es ist so schade dass ich selber zum Frühstück mein spezielles Nuss-Vollkornbrot nicht missen möchte, zumal Müsli für meine Zähne sicherlich eine Unterforderung darstellt.
Aber! Ich habe eine Enkeltochter, die liebt Müsli als Morgennahrung,und der schicke ich "stande pede" das Rezept. Herzlichen Dank, dass ich sie wahrscheinlich damit glücklich machen kann.!
Die Geschichte von deinem Vater, der so gesund so alt geworden ist, habe ich mit Interesse gelesen. Herzlichen Dank und liebe Grüße Geli