Leider hatte ich schon in meiner frühen Jugend mit Figur Problemen zu kämpfen, was zunächst mit dem regelmäßig wiederkehrenden Satz “FDH” - Friss die Hälfte! - am Tisch abgetan wurde. Später versuchte meine sehr disziplinierte Mutter immer wieder mit verschiedenen Ernährungs-Methoden, meinen Babyspeck zu bekämpfen, aber so richtig erfolgreich war das nie. Ich kann mich noch sehr gut an eine besondere Diät erinnern, die meine Mutter mit mir zusammen vornahm, sozusagen aus solidarischen Gründen, denn sie hatte nun wirklich keine Figurprobleme. Das hatte auch seinen Grund: Während sie sich beim Essen immer nur ganz wenig auf den Teller nahm, teilte sie allen anderen von uns reichlich aus und war erst dann zufrieden, wenn alle Speisen restlos “verputzt” waren. Außerdem hatte sie die etwas merkwürdige Angewohnheit, vor den Mahlzeiten regelmäßig ein Glas Apfelessig zu sich zu nehmen! Dass sie bis zu ihrem Tod nie irgendwelche Magenerkrankungen gehabt hat, ist mir ein großes Rätsel.
Jedenfalls haben wir zusammen einmal eine Woche lang eine sogenannte Körner-Kur gemacht: Für jeden Tag gab es ein anderes Getreide, welches salzlos in Wasser gegart unsere Mahlzeiten ersetzte. Diese 7-Tage Kur brachen wir beide dann am dritten Tag ab, nachdem wir uns so sehr durch Haferschleim und Hirsebrei auf Wasserbasis gequält hatten; nur den Reis-Tag zelebrierten wir anstandslos, denn dieses Getreide kann selbst ohne irgendein Zutun von Gewürzen recht gut genießbar sein, auch wenn es hier - natürlich - nur der ungeschälte Vollkorn Reis war.
Diätetisch hat mir das alles nicht sehr geholfen! Aber ich bin inzwischen eine große Verfechterin der verschiedenen Getreidearten und Körnern, vor allem im Müsli, und ich könnte täglich eine Portion Reis (leicht gesalzen und mit Curry gewürzt!) oder Risotto verspeisen - am besten zu Salat.
Von Reis gibt es ja ganz verschiedene Sorten; da sind der Milchreis, der Vollkornreis, der Wild Reis, Langkorn-und Risotto Reis … Und es gibt auch verschiedene Farben beim Reis, wie ich im Asia Shop neulich mit großer Begeisterung feststellte! Da habe ich natürlich gleich mal zugegriffen und daraus ein Drei-Farben-Reis-Gericht mit einer feinen Brennessel-Sauce für meinen Mann kreiert, das ich euch gerne vorstellen möchte.
Jetzt gibt es ja noch die zarten Brennesselblätter überall im grünenden Garten; schmeisst sie also nicht gleich als Unkraut fort, sondern verwendet sie als Tee oder in einem Mischsalat mit Giersch (auch ein sich schnell verbreitender, meist unbeliebter Garten-Gast!) und anderen Frühlings-Wildblumen, oder macht eine leckere Sauce daraus.
Für mein Drei-Farben-Reisgericht habe ich neben dem Basmati-Reis einen roten und einen schwarzen Jasminreis gekocht. Diese beiden Jasminreis-Sorten benötigen eine Garzeit von 40-50 Minuten, während der Basmatireis in 20-25 Minuten fertig ist.
Übrigens sind der rote und der schwarze Jasminreis jeweils ein Natur-Langkornreis aus Thailand, der hervorragend schmeckt und als hübscher Farbtupfer jedes Gericht zu etwas ganz Besonderem zaubert.
Die Brennesselblätter (ungefähr 2 Hände voll) habe ich kurz gedünstet, anschließend püriert, mit etwas Salz und Zitronensaft abgeschmeckt und mit laktosefreier Kochsahne zu einer leicht sämigen Sauce verrührt.
Die drei verschiedenen Reiskugeln mit der Brennesselsauce und einem gebratenen Fischfilet zusammen ergeben ein wunderbares, leicht verträgliches, schmackhaftes Essen. Probiert es doch mal aus und lasst es euch gut schmecken!