Feines Risotto mit Brennnessel

Bestimmt wißt ihr ja alle über die guten Eigenschaften der Brennnessel Bescheid, und natürlich auch alles über die ziemlich unangenehmen!?

Wenn im Sommer jemand von uns Kindern beim Beerensammeln seine nackten Beine oder andere Körperteile an den Brennnesseln streifte, hieß es immer schon: “Das macht nichts, das hilft gegen Rheuma!”

Aber was wußte ich als Kind schon von Rheuma?? Diese stechenden Feuernadeln plötzlich auf der Haut - das war doch sowas von übel!

Meine Tante, die bei uns im Haus lebte, war Lehrerin. Sie hatte häufig für ihre neuen Erstklässler eine sogenannte Raupenstation vorbereitet, um den Kindern bildhaft die Entwicklung der nimmersatten, sich durch alles Grünzeug fressenden Raupe aufzuzeigen, die sich dann in einen Kokon hüllt, um daraus etwas später als wunderschöner Schmetterling davon zu fliegen. Das fand auch ich total spannend. Deshalb ging ich bald sogar freiwillig los und sammelte vorsichtig junge Brennnessel Pflanzen, damit sich die Raupen durch das wundervolle Futter zu noch schöneren Faltern entwickeln konnten!

Meine Mutter hingegen setzte Brennnesseljauche für unsere Tomaten auf dem Balkon an - eine ziemlich stinkende Prozedur!

Und es kam die Zeit, in der ein morgendlicher Brennnesseltee auf nüchternen Magen zur Blutreinigung und zur allgemeinen Gesundung regelmäßig getrunken wurde.

Im eigenen Garten stört mich inzwischen das stechende Grün immer weniger, wenn es sich zwischen Zaun und Gebüsch langsam ausbreitet. Ich halte sogar im Frühling schon Ausschau danach und überlege mir die Zusammenstellung mit anderen Wildkräutern zu Salaten, Pesto, Kräuterquark-und Butter …

Ich habe in Zeiten des akuten Klimawandels von meiner lieben Freundin gelernt, alles sogenannte Unkraut erst einmal im Garten wachsen und stehen zu lassen. Wir reden da vom lästigen Unkraut; aber in der Tat gehört die Brennnessel neben Giersch, Löwenzahn und vielen anderen Kräutern zu den Nutz-und Heilpflanzen, die sich sogar noch bei der extremen Trockenheit hervorragend halten und behaupten.

In diesem Sinn: Zurück zu den Wurzeln und gleich einmal ein Brennnessel-Risotto zubereiten. Das schmeckt nämlich außerordentlich gut; und während der Zubereitung wird  nebenbei dem Rheuma etwas geholfen, wenn das Kraut beim Kleinschneiden durch die Handschuhe zwickt. Probiert es doch selbst einmal und lasst es euch gut schmecken!



Für 4 Personen benötigt ihr Folgendes:

 

350 g Risottoreis

3-4 Büschel frische Brennnessel

6 EL Knoblauch-Olivenöl

1 Liter Wasser 

½ Liter Gemüsebrühe

Salz, Pfeffer

50 g geriebener Parmesan

 

Die Brennnesselblätter von den Stielen zupfen, waschen, etwas trocken schütteln und klein schneiden (Handschuhe verwenden!)

Das Öl in einem großen Topf erhitzen; Brennnessel und Reis darinnen andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Mit dem Wasser ablöschen. Bei mittlerer Temperatur unter ständigem Rühren (am besten mit einem großen Holzlöffel) immer wieder von der Brühe nachgießen, bis der Reis fast alles aufgesogen hat - Dauer ca. 20 Minuten.

Zum Servieren auf Teller verteilen, mit Parmesan bestreuen und genießen!


Kommentare: 1
  • #1

    Geli (Dienstag, 17 Mai 2022 19:01)

    liebe Franziska, das sieht wieder so gut aus, ich werde das Rezept
    unbedingt ausprobieren, aber mit meinem Bärlauch-Pesto.
    Das wird sicher ähnlich gut schmecken wie da Knofi-öl?
    Und nach dem, was du so von deiner Kindheit erzählst (deine persönlichen
    Geschichten zur Entstehung und Qualität deiner Rezepte) mag ich ja ganz
    besonders, da bedauere ich sehr ,dass ich diese gesunde Ernährung bei meinen Kindern
    sicherlich nicht eingesetzt habe.
    Aber am Wochenende kommt eins meiner Enkeltöchter, und wir beide werden dein neues Rezept
    garantiert ausprobieren. Den Reis habe ich schon auf den Einkaufzettel gesetzt, wer die Brennessel pflücken darf werden wir wohl auslosen müssen??? Liebe Grüße von Geli