Schon als Kind habe ich mich immer riesig gefreut, wenn ich nach der Schule zu meiner Tante durfte, denn die hatte immer extra für mich einen roten Heringssalat bereitgestellt. Den habe ich absolut geliebt!
Und Jahre später, bei einer Bootstour mit Studienfreunden, gab es vor dem Start in Hamburg am Hafen den Matjes nach altem Brauch: Die Filets wurden an der Schwanzflosse gefasst und über den Kopf gehoben. Mit in den Nacken geneigtem Kopf ließ man dann genüsslich den Matjes in den Mund gleiten…..mmh, einfach köstlich!
viele Jahre bin ich ohne Heringsgerichte ausgekommen, allein schon wegen meiner Nahrungsunverträglichkeiten. Aber inzwischen ist meine Sehnsucht speziell nach frischen Matjes wieder so stark, dass ich mir auf dem Wochenmarkt welchen gekauft habe. Und ganz ohne Soße geht es ja dann auch nicht - also habe ich hier ein wenig experimentiert und siehe da: es geht auch ohne Zwiebeln, eingelegte saure Gurken und Äpfel, und selbst mein Mann hat meine drei verschiedenen Kreationen gerne mitgegessen!
Also probierts doch gleich mal aus. Ich wünsche viel Erfolg!
Für zwei Personen benötigt ihr Folgendes:
400 neue Kartoffeln
200 g Matjesfilet (ob das reicht? Ich hatte für meinen Mann und mich jeweils drei Matjesfilets!)
200 g laktosefreier Schmand
250 g laktosefreie Rama Cremefine* zum Kochen
2 TL Tafelsenf nach Belieben
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Saft einer halben Zitrone
3 Prisen Erythrit (Zuckerersatz!)
Aus den Kartoffeln bereitet ihr Pellkartoffeln zu (bei den frühen Sorten kann meistens die Schale mitgegessen werden, weil sie noch ganz zart ist!)
Den Schmand und die Cremefine verrührt ihr (zusammen mit dem Senf, wenn es beliebt) und würzt alles mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer.
Das ist die Basis-Soße für die drei folgenden Variationen:
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich Besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.
1.) Radieschen-Gurke-Dill-Soße
4-5 frische Radieschen
½ Salatgurke
½ Bund frischer Dill
Die Radieschen und die Gurke werden fein geraspelt, der Dill fein gewiegt und dann mit einem Drittel der Basis-Soße zusammen gerührt. Mit einer Prise Erythrit und eventuell Salz und Pfeffer abschmecken.
Hier habt ihr jetzt eine gute Alternative zur herkömmlichen und für uns unverträglichen Heringsmarinade!
2.) Kapern-Fenchel-rote Pfeffer-Soße
½ Fenchelknolle
2-3 TL Kapern
1-2 TL rote Pfefferkörner
Die halbe Fenchelknolle wird gesäubert und sehr fein geschnitten. Dann gebt ihr sie zusammen mit den Kapern und den roten Pfefferkörnern in ein weiteres Drittel der Basis-Soße und würzt mit einer Prise Erythrit und vielleicht auch mit Salz und Pfeffer noch ein wenig nach.
Ich wollte unbedingt drei Soßen herstellen, und bei dieser hier fand sich noch zufällig eine Fenchelknolle im Kühlschrank, die ich ganz passend zu Kapern finde. Die Pfefferkörner waren wegen ihrer roten Farbe ausschlaggebend!
3.) Rhabarber-Erdbeeren-Speck-Soße
1-2 Stängel Rhabarber, gewaschen, geschält, in mundgerechte Stücke geschnitten
6-8 frische Erdbeeren
50 g Speckwürfel
1 TL brauner Erythrit (brauner Zuckerersatz)
Die Speckwürfel in einer Pfanne kräftig anbraten. Die Hitze verringern und die Rhabarberstücke dazu geben. Mit dem braunen Erythrit bestreuen und al dente dünsten lassen, dabei immer wieder umrühren.
Abkühlen lassen.
Inzwischen die Erdbeeren säubern und halbieren.
Das letzte Drittel der Basis-Soße wird jetzt mit einer Prise Erythrit und dem Rhabarber-Speck-Gemisch verrührt. Noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann die Erdbeeren unterheben.
Diese Soße wollte ich unbedingt so herstellen, um den Matjes mit den ersten kulinarischen Bestsellern des Frühlings bekannt zu machen. Ist vielleicht nicht ganz der Geschmack von euch? Probiert`s doch einfach mal aus!
Gutes Gelingen und guten Appetit!