Es war ein unglaublich eindrucksvoller faszinierender Urlaub, diese zweiwöchige Reise durch verschiedene Städte Japans: Teilweise mit einer kleinen Reisegruppe und ansonsten zu zweit verbrachten wir jeweils einige Tage in Osaka, Kobe, Kyoto, Kanazawa und Tokyo, waren nur mit den verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln - Inlandsflug der japanischen Fluggesellschaft, Zügen, Bussen und U-Bahnen - unterwegs und ansonsten zu Fuß bei gefühlt 39 Grad Celsius mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit.
Da war es am wichtigsten, immer genügend zu trinken und als Mittagssnack ein kühlendes Matcha-Eis sich zu gönnen, einen Iced Tea oder einen Iced Coffee!
Wir haben abends in verschiedenen kleinen Restaurants gegessen, wo ich dann überglücklich auf meine Kosten kam. Denn meine Vorstellung, in Japan trotz all meiner Unverträglichkeiten immer und überall alles essen zu können, war völlig falsch. Das zeigte sich gleich zu Reisebeginn in unserem Hotel in Osaka. Dort gab es dreimal täglich ein reichhaltiges Buffet und eine freundliche Aufforderung, sich bei Unverträglichkeiten direkt ans Personal zu wenden. Das habe ich gemacht; nach einigen kleinen Verständigungsschwierigkeiten packte ich mir all die feinen Leckereien, die ich essen wollte, auf ein Tablett und gab dieses den unglaublich zuvorkommenden freundlichen Bediensteten. Per Walkie Talki verständigten sie sich mit dem Küchenpersonal, gaben mein gut beladenes Tablett in die Küche und warteten mit mir auf die Ergebnisse.
Eine viertel Stunde später - mein Mann hatte sich inzwischen schon mal mit seinen Speisen begnügt - kam das Tablett zurück mit dem einfachen Kommentar:
Leider ist nichts für mich Verträgliches dabei!!!
Nun ja, die Japaner kochen eben inzwischen auch mit den allgemein üblichen Zutaten wie Weizenmehl, Konservierungsstoffen, Zucker …!?
ABER: Egal, ob zum Frühstück, Mittag oder Abend - es gibt immer noch den ganz einfachen Reis, meistens direkt aus dem Reiskocher. Und so wurde ich zur 2-3 mal täglichen Reis-Esserin 17 Tage lang:
Frühstück - Reis mit drei kleinen Tomaten, evtl etwas Salatgurke, wenn sie nicht mal wieder süß säuerlich präpariert war, etwas dezent langweilig schmeckendes gestocktes Eierbrot und natürlich Sojasauce (nach etwa einer Woche Leidenszeit hatte sich mein Magen daran gewöhnt!)
Abendessen - Reis mit gaaanz viel Sashimi oder mit dem berühmten Kobe-Rindfleisch, zum Beispiel als Shabu Shabu zubereitet; das ist mit verschiedenen Gemüsen in Brühe wie ein Fondue zu genießen und äußerst lecker. Oder es gab gegrillten Fisch und Meeresfrüchte, von denen ich nicht genug bekommen konnte. Einfach wunderbar und sehr bekömmlich, solange ich mich mit gewissen Beilagen und Zutaten zurückhielt.
Drum merke, wer mit Reizdarmsyndrom nach Japan gehen möchte: Es ist nicht ganz einfach, aber machbar!
Wie die Japaner sagen: Wasser ist das Allerwichtigste zum Leben; Reis benötigt viel Wasser zum Wachsen und in der Verarbeitung und ist ein wahres Lebenselixier.
Die Japaner leben sehr bewusst, achten auf ihre Gesundheit und auf die Umwelt, in vielen Städten gibt es an öffentlichen Plätzen frisches Trinkwasser, ansonsten findet man an jeder Ecke Automaten mit verschiedenen Getränken und oft daneben gleich noch die Rückgabebox für die leeren Plastikflaschen. Es gibt ja keinerlei Mülleimer mehr seit dem Giftgas-Anschlag in Tokyo 1995; trotzdem ist es überall total sauber, denn jeder hält sich an das Verbot, nichts auf die Straße zu werfen, seine Abfälle erst daheim zu entsorgen und nur in dafür ausgeschriebenen Bereichen zu rauchen ...
Wisst ihr, was ich mir gekocht habe, als wir zurückkamen? Reis!
Ich habe mir dafür den richtig japanischen Reis gekauft, der von seiner Konsistenz her schon fester und leicht klebrig ist als unser normale Reis, der besonders schnell den Blutzucker in die Höhe bringt und der durch die Hinzugabe von Reisessig mit etwas Salz und Zucker (Erythrit) noch klebriger wird, damit er dann zu Sushi verarbeitet werden kann. Leider ist beim Sushi Reis in den Lokalen viel zu viel Zucker eingearbeitet, sodass wir mit Diabetes und Unverträglichkeiten davon lieber Abstand nehmen sollten. Aber ich habe eben jetzt auch hier festgestellt, dass Zucker sehr gut mit Erythrit zu ersetzen ist. Probiert es doch einmal aus und genießt einfach mal so eine Schale Reis!
Für 3-4 Portionen benötigt ihr Folgendes:
250 g Sushi Reis von MiYako Japan*
250 ml Wasser
Salz
1-2 TL Reisessig (von Lien Ying Sushi-Line*)
1-1 TL Erythrit
1 TL Salz
Den Reis nach Packungsangabe 15 Minuten im geschlossenen Topf leicht köcheln lassen und anschließend weitere 10 Minuten ohne Hitzezufuhr ziehen lassen.
Den Reisessig mit Salz und Erythrit aufkochen und unter den Reis rühren.
Mit etwas Sojasauce (ich habe sehr gerne die biologische glutenfreie vegane Sojasauce von Fairtrade Original*) einfach genießen.
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.
Oder ihr verfeinert den Reis etwas:
Abrieb und Saft einer halben Zitrone
1 Stängel Zitronengras (nach Belieben)
1 Handvoll fein geschnittene Zitronenminze (habe ich noch so viel im Garten; aber so besonders duftend und intensiv schmeckend wie die großblättrige Minze in Japan ist sie bei weitem nicht!)
Vielleicht noch einige kleine Kapern
In den fertigen Reis gebt ihr die Zitronenschale und den Saft.
Das Zitronengras etwas platt klopfen und einen Teil ganz fein schneiden, der dann mit der Minze unter den Reis gerührt wird.
Die Kapern noch dazugeben und schon habt ihr ein feines Essen.
Schön sieht es aus, wenn ihr kleine Bällchen aus dem Zitronenreis formt, oder etwas größere längliche Stücke, die dann mit Stäbchen in die Sojasauce getunkt werden und euch beim Reinbeißen von Asien träumen lassen - wohl bekomms!
Marion (Donnerstag, 28 September 2023 21:40)
Super, Dankeschön. Bis hoffentlich bald. Wir sind gerade heute nach Wien gefahren, ein Freund feiert Geburtstag.