Kürbiswähe

Bei uns zu Hause im Schwabenland gab es traditionell jedes Jahr zum neuen Wein eine Zwiebelwähe, andernorts auch Zwiebelkuchen genannt: ein flacher Blechkuchen aus einem Mürbeteig und einem Belag aus Zwiebeln mit Speck und Rahm. Ich erinnere mich noch an Ausflüge nach Hohenlohe (Schwäbisch Hall, Jagsthausen, Vellberg, …), wo die frischen Zwiebelwähen auf einem großen alten runden Kuchenbrett direkt aus dem Holzofen serviert wurden. Dazu gab es für uns Kinder den herrlich leckeren Süßmost zu trinken - solche Ausflüge haben wir geliebt!

Und wir hatten das große Glück, noch richtige Bauersleute in der entfernten Verwandtschaft zu haben. Wenn ich dort zum Beispiel in den Herbstferien bei der Kartoffelernte mithelfen durfte, wurde uns zur Stärkung mittags frisch gebackene Wähe - also Rahmkuchen mit Zwiebeln und/oder nur mit Salz und Kümmel auf den Acker gebracht, und natürlich Apfelmost. Das waren die allerbesten Pausenzeiten überhaupt! 

Den Zwiebelkuchen gibt es bei uns jetzt immer noch traditionell um den 11. Oktober herum. Und ich backe mir daneben meist einen Rahmkuchen mit Salz und Speck.

Dieses Jahr aber habe ich alternativ zur Zwiebelwähe einen Kürbis-Rahmkuchen hergestellt. Dazu ein trockener Weißwein, und schon ergibt es ein wunderbares Herbstessen. Da es ganz einfach und schnell vorzubereiten ist, passt es besonders gut hier in meinen Blog.

Voila: hier ist also eine Kürbiswähe … gutes Gelingen und herzhaften Appetit!


Für eine runde oder eine rechteckige Backform benötigt ihr Folgendes:

 

Für den Teig:

 

200 g glutenfreies Mehl (ich bevorzuge die feine Mehlmischung von Panista*, da ich so das Rezept 1:1 mit dem Mehl verwenden kann!)

10 g Hefe

1 TL Salz

2 EL Schmalz

ungefähr 125 ml lauwarme Milch

 

Für den Belag:

 

1 kg Kürbis (Hokkaido mit Schale) in kleine Würfel geschnitten

50-70 g Speckwürfel

5-6 EL Knoblauch-Olivenöl

Salz

1 TL Curry

1 TL Kurkuma

½ -1 TL Chili

4-5 EL glutenfreies Mehl

3-4 Eier

250 ml laktosefreie Saure Sahne oder Schmand

etwas Salz und Pfeffer

 

Den gewürfelten Kürbis mit dem Speck, dem Salz, Curry, Kurkuma, Chili und dem Knoblauchöl in einer großen Schüssel gut miteinander verrühren und etwas ziehen lassen.

Inzwischen aus den vorgesehenen Zutaten einen Teig herstellen und ihn abgedeckt an einem warmen Ort etwas gehen lassen.

In einer großen erhitzten Pfanne wird der marinierte Kürbis jetzt kräftig angebraten und immer wieder dabei umgerührt, bis er einigermaßen bissfest ist.

Den Teig ausrollen und eine passende Backform damit auslegen, dabei einen kleinen Rand hochziehen.

Die Eier trennen. Die Eigelbe mit dem Mehl, der Sahne und etwas Salz und Pfeffer gut vermischen. Das Eiweiß steif schlagen und unterrühren.

Auf den Teig kommen jetzt die Kürbiswürfel mit Speck und Gewürzen. Darauf verteilt ihr die Schmand-Soße und lasst alles zusammen im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Ober-/Unterhitze circa 30-40 Minuten backen.

Am besten schmeckt die Wähe noch warm ... und nicht vergessen, euch einen guten Schluck trockenen Weißwein zu genehmigen!

 

* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.

 


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