Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie in unserer großen Verwandtschaft die Familientreffen stattgefunden haben:
Meistens wurden die Familien mit eigenem Haus für ein Treffen ausgewählt, damit genügend Platz vorhanden war. Dafür sollten aber die anderen Familien für das kulinarische Wohlbefinden sorgen.
Und das fand ich dann immer besonders spannend: Wer brachte was mit? Von meinen Eltern kam meistens ein alkoholischer Beitrag für die Erwachsenen. Aber manchmal fand meine Mutter auch die Zeit, ihren traditionellen wunderbaren Schokoladenpudding vorzubereiten mit einer riesen Extra-Portion Schokolade! Eine andere Familie kümmerte sich um genügend viel Rohkost-Stücke mit einigen leckeren Dips. Und der Hauptgang?
Das musste natürlich etwas sein, was gut vorzubereiten war und später mit wenig Aufwand noch einmal erhitzt werden konnte - also am besten ein Auflauf!
Herrlich, wie da die mitgebrachten großen Weidenkörbe aus den Autos gehievt und dann in der Küche vorsichtig vom Inhalt befreit wurden. Und wie die anwesenden Damen gleich ihre Meinungen darüber diskutierten … ich glaube, zumindest uns Kindern hat es immer sehr gut geschmeckt, vor allem dann, wenn es nicht allzu “gesund” war!
Auch mit unseren drei Kindern haben wir alle Familienfeste zu Hause gefeiert, auch wenn es teilweise etwas eng wurde. Da kamen dann viele feine Köstlichkeiten aus verschiedenen Küchen mit und erleichterten meine Vorbereitung.
Und jetzt? Jetzt habe ich kürzlich aus den Erinnerungen heraus bei einer passenden Gelegenheit eine Mahlzeit kreiert, die leicht vorzubereiten ist, die auch auf längerer Strecke transportfähig ist und am Ziel nur noch wieder erwärmt werden muss:
Überbackene gefüllte Pfannkuchen - da ist ganz viel Gemüse drinnen (und etwas Hackfleisch - das muss aber nicht sein!). Es hat mir so viel Spaß gemacht, eine warme Mahlzeit bei einem Besuch in einer Studenten-WG mitzubringen. Und es hat mir dort in den schönen gemütlichen Räumlichkeiten dann selber so gut geschmeckt, dass ich euch mein Rezept nicht vorbehalten möchte!
Für 3-4 Personen benötigt Ihr eine große feuerfeste Form und folgende Zutaten:
Pfannkuchen:
6 EL glutenfreies Mehl (ich habe die feine Mehlmischung von Panista* genommen)
6 Eier
Salz, Muskat
6-8 EL Sprudel
etwas Rapsöl
Das Mehl mit den Eiern und den Gewürzen schaumig rühren, dann nach und nach den Sprudel dazu geben, bis ein nicht zu dickflüssiger Teig entsteht; ruhen lassen.
Füllung:
2 Paprika
1 kleine Zucchini
1 frische Peperoni
2 Tomaten
2 Möhren
1 kleine Aubergine
Thymian, Oregano - klein gehackt
Salz, Pfeffer
etwas Knoblauchöl
500 g Rinderhackfleisch
4 eingelegte Sardellen, klein geschnitten
1-2 EL Kapern
250 g laktosefreier Schmand
80-100 g laktosefreier Frischkäse
Salz, Pfeffer
etwas Olivenöl
Parmesan oder ein anderer Hart-/Schmelzkäse
Das Gemüse wird gesäubert, die Paprika und Peperoni gründlich von den Kernen befreit, und alles wird zusammen klein geschnitten.
Das Knoblauchöl in einer großen Pfanne erhitzen und das Gemüse darinnen gut anbraten, anschließend würzen und mit den Kräutern vermischen.
In einer anderen Pfanne das Hackfleisch im Olivenöl kräftig anbraten, Sardellen und Kapern unterrühren und etwa 10-12 Minuten bei mittlerer Temperatur miteinander brutzeln lassen.
Anschließend den Schmand, den Frischkäse, Salz und Pfeffer gründlich unterrühren.
Jetzt kommt das Gemüse dazu und wird gut unter das Fleisch gerührt. Alles leicht abkühlen lassen.
Unterdessen werden aus dem Teig gleich große Pfannkuchen im Rapsöl ausgebacken.
Die Pfannkuchen jeweils mit Füllung großzügig bestreichen, zusammenrollen und in eine feuerfeste Form legen. Mit etwas Olivenöl leicht übergießen, mit geriebenem Käse bestreuen und ab in den vorgeheizten Ofen - 180 Grad Ober-/Unterhitze, ca 15-20 Minuten (bis der Käse verlaufen ist und die Pfannkuchen goldgelb sind!)
Wie schon gesagt: es muss kein Fleisch dabei sein! Und wem dieses Gericht zu trocken ist, der kann sich ja zum Beispiel noch eine Tomatensauce dazu bereiten.
Ich wünsche allen Köchen einen guten Appetit!
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.