Was sich so alles an wunderbar leckeren Beilagen aus Kartoffeln machen lässt … da kann man der vielseitig einsetzbaren Erdknolle gar nicht überdrüssig werden!
Ich erinnere mich noch sehr gut an die öfteren Besuche bei schwäbisch Verwandten auf dem Bauernhof, wo es Pellkartoffeln direkt aus dem alten Feuerofen gab, die dann geschält mit Margarine/Butter und Salz auf den Mittagstisch kamen; allerdings nicht eher, als ich davor noch mit meiner “Tante” in der großen Küche ordentlich davon “vorgekostet” hatte! Mmh, war das immer lecker, und die Kartoffeln schmeckten auch irgendwie immer anders als die Pellkartoffeln zu Hause im “normalen” Kochtopf - so eine richtig alte Bauernhaus-Küche mit Holzofen hat eben ihr ureigenes Geschmacks-Erlebnis.
Und wenn es von den noch heißen Pellkartoffeln Reste gibt, dann werden diese geschält durch die Presse gedrückt, mit Mehl und Ei vermischt, gewürzt und dann zu kleinen Rollen geformt; in reichlich Salzwasser gegart, bis sie an der Oberfläche schwimmen, abgeseiht und in viel Butter geschwenkt - jetzt sind es die echt schwäbischen Schupfnudeln. Im Allgäu nennt man sie “Wargelnudeln”, auf der Schwäbischen Alb heißen sie “Buabaspitzle”, “Bauchstupfer” oder auch “Bauchstecherle”. Klingt doch schön, gell?
Wollt ihr es mal ausprobieren? Es lohnt sich!
Für 3-4 Portionen Schupfnudeln benötigt ihr Folgendes:
500 g Kartoffeln
50 g Kartoffelmehl (ich habe noch glutenfreies Hafermehl dazu genommen, weil der Teig etwas zu flüssig zum Formen war)
2 Eier
Salz, geriebene Muskatnuss, etwas Majoran
Die Kartoffeln in der Schale kochen, dann relativ heiß noch schälen und sofort durch die Presse drücken (oder wie ich einfach zerstampfen!)
Das Mehl, die Eier und die Gewürze dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten.
Fingerdicke und circa 5 cm lange Röllchen formen und in reichlich kochendem Salzwasser bei geringer Hitze so lange garen (5-8 Minuten), bis sie an die Oberfläche kommen.
Mit einem Sieb herausnehmen und abgetropft weiter verarbeiten:
-als in Butterschmalz goldgelb gebratene Schupfnudeln zu Braten, Gemüse und Salat
-als gebackene Schupfnudeln - leicht knusprig in Schmalz gebraten, mit verquirlten Eiern darüber verteilt stocken lassen - zu Salaten
-in einer Braten-oder Tomatensauce anrichten
-oder in heißem Fett rösten und unter ein heißes, abgeschmecktes Filderkraut mischen mit saftig krossen Speckwürfeln oben drüber! (Das Rezept vom Filder-/Spitzkraut ist unter Herbst/Hauptgerichte zu finden)
Meine Schupfnudel-Kreationen sehen von der Form her eigentlich eher unschön aus; aber mit so feiner Fingerfertigkeit tu ich mich sehr schwer, weshalb ihr mir bitte verzeiht. Umso besser haben mir und auch schon anderen Schleckermäulern die kleinen Röllchen geschmeckt - vor allem in Filderkraut gemischt.
Und wie schmecken sie euch am besten?