Kennt ihr das auch? Da gibt es gerade im Supermarkt eine herrlich große Auswahl an Lebensmitteln, die gut verträglich sind, und schon werden viel zu viel Produkte davon in den großen Einkaufswagen gepackt!
Seit unsere Kinder aus dem Haus sind, gehe ich nur selten in die großen Lebensmittelgeschäfte, weil mein Mann und ich ja auch wirklich nicht sehr viel benötigen. Aber ab und zu komme ich in den Laden, in dem es (noch!) relativ günstig laktosefreie Sahne, Quark, Schmand und Joghurt gibt; und dann greife ich voller Begeisterung zu!
Oh je: Auch und natürlich gerade bei diesen Frischwaren gibt es auch ein Ablaufdatum!
Und keine größere Essenseinladung bei uns in Sicht!!
Der Blick in den Kühlschrank erinnert mich dann manchmal an unser Zuhause. Meine Mutter hatte in Kriegstagen die Hungersnot am eigenen Körper drastisch miterlebt; und nach der Flucht aus Schlesien erkannte das damals erst dreizehn jährige Kind in den Haltegurten für die stehenden Menschen in schwäbischen Straßenbahnen zuerst eine riesige Fleischwurst im Ring, bevor die Ernüchterung kam! Fleisch und Wurst - das waren die größten Gelüste meiner Mutter, und zu gerne hätte sie einen ordentlichen Metzger geheiratet, aus dessen Laden sie nie mehr gegangen wäre! Daraus wurde nichts. Aber ein gut bis zuweilen sehr gut gefüllter Kühlschrank war später in der gemeinsamen Wohnung mit meinem Vater eine absolute Selbstverständlichkeit.
Ich durfte im Wohlstand aufwachsen und musste nie hungern und frieren. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber ich habe auch bei meiner Mutter gelernt, dass nichts einfach so weggeschmissen werden darf, dass aus allem noch etwas zu machen ist, und vor allem bei Lebensmitteln: Spätestens nach dem Verfallsdatum können aus Resten leckere Pizza-Beläge entstehen, oder saftige Brote gebacken werden mit dem abgelaufenen Quark, dem Schmand und/oder dem Joghurt!
Dafür habe ich ein sehr feines Grundrezept vor längerer Zeit entdeckt und jetzt mal wieder gebacken - es ist super gut geworden, und meine überfälligen laktosefreien Milchprodukte sind auch entsorgt!
Für eine Kastenform benötigt ihr Folgendes:
2 Eier
650 g Joghurt, Quark, Sahne …
560 g glutenfreies Mehl nach eurer Wahl (ich habe hier 150 g Reismehl, 150 g Buchweizenmehl,
150 g glutenfreies Hafermehl und 110 g die helle Mehlmischung von Panista* genommen)
2 Pkg Backpulver
2 TL Salz
1 TL Erythrit
2 EL Flohsamenschalen
Leinsamen, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne, Sesamöl ...könnt ihr alles noch dazu geben und eventuell dann etwas mehr Öl am Schluss unterrühren
2 EL Öl (oder mehr, je nach Festigkeit!)
Zuerst mischt ihr in einer großen Rührschüssel die verschiedenen Mehle mit dem Backpulver, Salz, Erythrit und den Flohsamenschalen.
Dann werden die Milchprodukte gründlich untergerührt.
5-7 Minuten lasst ihr den Teig ruhen und stellt solange schon mal den Backofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze ein.
Die Kastenform einfetten.
Eier und Öl unter die Teigmischung rühren und anschließend in die Form streichen.
Im aufgeheizten Backofen ungefähr 45 Minuten lang backen, herausnehmen, aus der Form geben und auskühlen lassen … mmh, wie unsagbar lecker das jetzt duftet und auch schmeckt; gutes Gelingen!
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.