Ist es nicht wunderschön, jetzt durch die Wälder und Wiesen zu streifen und die volle Blütenpracht der Blumen und späten Büsche zu genießen?
Wir haben zu Pfingsten eine Fahrradtour unternommen. Eigentlich war die Tour eher als Wanderung konzipiert, denn wir kamen zwischendurch auf kleine Wiesenpfade und hatten es etwas schwer, unsere Räder da durch zu bringen. Aber dafür gab es viele Holundersträucher, gefüllt mit herrlichen weißen Blüten, die so verführerisch ihren Duft verströmen ließen; da konnte ich nicht anders und pflückte einige davon.
Zu Hause wurde schnell ein Teig hergestellt, die gewaschenen Blütendolden darinnen eingetaucht und im heißen Fett ausgebacken. Mit Puderzucker bestreut zu einer Tasse Kaffee entstand so ein köstlicher Nachmittags-Snack, den ich euch heute gerne weiterempfehlen möchte.
Schon in meiner Kindheit bekam ich solch leckere Küchle im späten Frühjahr vorgesetzt, wenn wir unsere schwäbische Verwandtschaft in Hohenlohe besuchten. Da wurde der Teig mit Bier zubereitet! Und dazu gab es eine erfrischende eisgekühlte Limonade aus Holunderblüten-Sirup. Eine passende Kombination, die mir aber leider nicht mehr so gut bekommt! Letztes Jahr probierte ich einen Sirup aus Holunderblüten mit Erythrit als Zuckerersatz aus; das Ergebnis fand ich ungenießbar. Aber die Dolden als Küchle zu verarbeiten, das ist wahrlich etwas sehr Feines. Probiert es doch mal aus und lasst es euch schmecken!
Für 20-30 Holunderblüten-Dolden benötigt ihr Folgendes:
20-30 Holunderblüten
250 g glutenfreies Mehl (ich habe hierzu die helle Mehlmischung von Panista* genommen)
2 Eier
etwas Salz
etwa ½ Liter laktosefreie Milch
Backfett
Puderzucker (es gibt ihn aus Erythrit von der Firma Xucker*)
nach Belieben: 2 EL frisch gepressten Orangensaft, oder Bier, Sekt, Weißwein …
Die Holunderblüten mit dem Stiel waschen und vorsichtig trocken schütteln.
Die Eier trennen. Das Eigelb mit dem Salz, dem Mehl und der Hälfte der Milch zu einem glatten Teig verrühren. Langsam unter Rühren die restliche Milch dazu geben und darauf achten, dass der Teig dickflüssig wird. Eventuell den Orangensaft, oder das Bier, den Wein, den Sekt …unterrühren.
Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unterheben.
In einer Pfanne das Fett erhitzen.
Die Dolden in den Pfannkuchenteig tauchen und im heißen Fett schwimmend backen. Herausnehmen und auf Krepppapier abtropfen lassen.
Mit Puderzucker bestreuen und warm genießen!
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.
Geli (Mittwoch, 08 Juni 2022 11:15)
Liebe Franziska, was für eine tolle Überraschung-Holunder-Blüten-Küchle !
Die habe ich , als ich noch berufstätig war in der Betriebsküche meinen jungen Kolleg/Innen
gemacht, denen das Rezept ganz neu war und die die Küchle genossen haben!
Schön, dass ich nun deine Anregung bekommen habe und ich hoffe, dass ich wieder mal
Gelegenheit habe, Gäste damit zu verwöhnen. Leider geht die Blütezeit schnell vorbei.
Schaun`wir mal. Dir herzlichen Dank für diese nette Erinnerung an frühere Zeiten. Deine Geli