Schon als Kind habe ich leidenschaftlich gerne asiatisch gegessen!
Wenn ich mir zum Geburtstag die kulinarische Richtung wünschen durfte, wählte ich sofort ein bestimmtes chinesisches Restaurant in Stuttgart aus, wo an großen runden Tischen in der Mitte der Reistopf stand, um den herum sich die einzelnen Beilagen wie gebratener Fisch, Geflügel, Rind, feines Gemüse und die vielen leckeren Soßen reihten. In diesem Lokal war einer der Tische für die chinesische Großfamilie reserviert; fasziniert beobachtete ich deren Tisch-und Esskultur und versuchte dann selber, vor allem bei der Vorspeisen - Suppe, die Schmatzgeräusche beim Schlürfen von der breiten Seite des Porzellanlöffel auch so deutlich hinzubekommen!
Zu Hause hatten wir einen chinesischen Feuertopf, der mindestens einmal im Jahr benutzt wurde. Ein wunderbares Familien-Zeremoniell: Meine sonst so beschäftigten Eltern saßen mit uns beiden Kindern entspannt am reich gedeckten Tisch und erzählten von ihren Erlebnissen in Fernost, während mein Bruder und ich uns über die vielen Köstlichkeiten her machten, die da so in der auf Holzkohle erhitzten Brühe im Feuertopf schwammen!
Und wenn meine Mutter Kabeljau Fisch “Chinesisch süß-sauer” für uns kochte, war das für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen: Einfach himmlisch!!!
Später haben mein Mann und ich uns gerne ab und zu einmal Sushi gegönnt, aber leider vertrug sich der dafür speziell angemachte Reis nicht mit meinem Diabetes! Und nur rohen Fisch - also Sashimi - zu essen, ist nicht ganz so mein Ding. Vor allem geht es ja bei mir immer erst einmal um den Reis; mein allerliebstes Gericht schlechthin.
Die Geschichte vom Milchreis habe ich hier ja schon beschrieben, den wir Kinder einmal pro Woche abends nach dem Vereinsturnen-oder Schwimmen bekommen haben.
Wenn ihr aber den Milchreis mit Kokosmilch zubereitet und ihn danach gleich für einige Stunden kühl stellt, bekommt ihr den perfekten Sushi Reis … aber eben eher für süße Speisen gedacht, wie zum Beispiel als Reisrollen mit Obst belegt - schön “verpackt” als Nachtisch für die Weihnachtstafel ist es ein fein herb-süßer Gaumenschmaus.
Für 8-10 Sushi-Reisrollen benötigt ihr Folgendes:
200 g Milchreis (bitte nicht die Milch Reis Flocken verwenden!)
1 Dose (400ml) Kokosmilch
50 g Kokosblütenzucker (Erythrit ist natürlich noch besser, aber hier mache ich jetzt einmal eine Ausnahme!)
1 Stängel Zitronengras
2-3 cm großes Stück frischer Ingwer
2 Sternanis
Verträgliches Obst wie Kaki, Kiwi, Mandarine und Papaya
Für den Dip:
30 g Sesamsamen
100 g Kokosblüten - oder Reissirup (ich habe von beiden je 50 g verwendet!)
Saft von 1 Zitrone oder 2 Limetten
In einem kleinen Topf mischt ihr den Milchreis mit dem Kokosblütenzucker und der Kokosmilch.
Den Stängel Zitronengras etwas säubern, eventuell die beiden Stielenden abschneiden; den Ingwer schälen und in Stücke schneiden.
Das Zitronengras, den Ingwer und die beiden Sternanis auf die Reismischung legen und alles zum Kochen bringen.
Dann sofort die Temperatur klein schalten und den Reis abgedeckt für ca. 25 Minuten leise köcheln lassen; zwischendurch vorsichtig umrühren.
Im Kühlschrank den Milchreis mindestens zwei Stunden durchkühlen lassen; anschließend das Zitronengras, die Ingwerstücke und den Sternanis entfernen - das Zitronengras beiseite legen.
Für die Dipsauce wird der Sesam in einer beschichteten Pfanne ohne Fettzusatz geröstet, bevor er mit dem Reissirup - und/oder Kokosblütensirup und dem Saft der Zitrone/Limetten kräftig verrührt wird.
Den Sushi-Milchreis im Handballen zu ovalen Rollen formen und jeweils mit einer geschälten und geschnittenen Fruchtscheibe eurer Wahl belegen.
Ich habe das mit gekochte Zitronengras der Länge nach halbiert und dabei mehrere dünne Grasstängel erhalten, die ich zum “Verschnüren” um die Frucht-Sushi Rollen gelegt habe. Ihr könnt auch Reisnudeln kurz aufkochen, mit Lebensmittelfarbe einfärben und anschließend vorsichtig als Geschenkband verwenden.
Viel Vergnügen und allerbesten fernöstlichen Nascherei-Genuß!