Es gab mal wieder ein recht schaffiges Arbeits-Wochenende für meinen Mann, der die beiden Tage meistens am Schreibtisch verbrachte! Da sich das Januarwetter nur in seiner grau-grauen Trostlosigkeit zeigte, war ein Aufenthalt zu Hause eigentlich ganz gemütlich - für mich auf jeden Fall!

Zwischendurch wollte ich meinem tüchtigen Partner eine süße Verschnaufpause verabreichen und schaute mal nach, was unsere Lebensmittelvorräte so anzubieten hatten: Da gab es noch eine angebrochene Packung glutenfreie Löffelbiskuits, Schokoladenpudding und Orangen - die beste Voraussetzung für ein  feines Tiramisu!

Den allerbesten Schokoladenpudding hat meiner Meinung nach immer meine Mutter gemacht; mit extra viel Zartbitterschokolade und Sahne zubereitet, war das der absolute Hit auch später für ihre Enkelkinder, wenn sie bei den Großeltern zu Besuch waren. Wenn auch vieles bei uns nicht gerade wie bei den Vorzeige - Omas und Opas anderer Familien ablief - mit ihrem einzigartigen Schokoladenpudding begeisterte meine Mutter unsere Kinder immer wieder! Und die wunderbare Heilwirkung der Schokolade beruhigte unsere aller Gemüter, die völlig durcheinander gerieten bei den immer wiederkehrenden Berichten meiner zeitlebens traumatisierten Mutter über die Kriegswirren und die Flucht aus Oberschlesien; damals (1944) war sie gerade einmal 13 Jahre alt, als sie ihre kranken Eltern und zwei kleinere Geschwister aus Breslau nach Schwäbisch Hall-Hessental führte.

Schokolade! Wenn man sich vorstellt, dass diese außergewöhnliche Süßigkeit mal Mangelware war - kaum zu glauben bei den heutigen tausendfachen Angeboten in verschiedener riesengroßer Auswahl! Die Kriegsgeneration war davon immer verzaubert und genehmigte sich nur zu ganz besonderen Anlässen mal ein kleines Stück davon, ließ es langsam auf der Zunge zergehen und genoss den zarten verführerischen Schmelz mit allen Sinnen. Für meinen Bruder und mich gab es während der Kindergartenzeit bei kleinen Auftritten immer ein Stück Schokolade in den Mund, bevor wir “auf die Bühne” gingen; und meine Mutter erlaubte sich nur zum Nachmittagskaffee ein winzig kleines Schokoladenstück, sozusagen als Highlight des Tages! Oder auch kurz vor ihren musikalischen Auftritten, um das Lampenfieber zu zügeln.

Und bei uns gab es jetzt am Sonntag Schokolade in Form eines reichhaltigen Puddings mit Löffelbiskuitboden und Orangenbelag zur Versüßung des tristen Arbeitstages! Nach dem Verzehr ging es uns sooo gut, wir fühlten uns sooo tiefenentspannt … das konnte nur an diesem tiefdunklen Zaubermittel liegen, oder was meint ihr?

Für eine Schale Schoko-Orangen-Tiramisu benötigt ihr Folgendes:

½ Packung glutenfreie Löffelbiskuits (ich habe welche von der Firma Schär* genommen)

2 Orangen

3 EL Orangensaft

1-2 EL Grand Marnier n.B.

1 Packung gluten- und laktosefreier Schokopudding (ich verwende sehr gerne den von Alnatura*)

2-3 EL Erythrit

½ Tafel Zartbitterschokolade (80%)

200 ml laktosefreie Schlagsahne

300 ml laktosefreie Milch

In einer breiten Schale die Löffelbiskuits auslegen.

Von einer der beiden Orangen etwas Schale abreiben und beiseite stellen. 

Die Orangen schälen, von der weißen Haut befreien, in Scheiben schneiden und auf den Biskuits verteilen.

Den Orangensaft und nach Belieben den Alkohol über die Orangen gießen.

Den Schokoladenpudding nach Anleitung mit der Sahne und der Milch zubereiten, dabei die Schokolade während des Aufkochens dazugeben und unter ständigem Rühren schmelzen lassen. Zum Schluss die Orangenschale unterrühren.

Den Pudding über die Orangen gießen und erkalten lassen; eventuell mit Orangenscheiben und/oder Kokosflocken belegen/bestreuen.

Voila: Fertig ist eure zarte Versuchung und beste Nervennahrung aller Zeiten!

* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.