Japanischer Kartoffelsalat - eine sehr beliebte Beilage

Das hatte ich auf unserer Japanreise eigentlich überhaupt gar nicht erwartet: Da gab es gleich schon in unserem ersten Hotel zum Frühstück einen Kartoffelsalat auf dem reichhaltigen Buffet! Auch zum Lunch und manchmal auch in den Restaurants zum Abendessen wurde unsere heimische Knolle mit gekochtem Ei, geraspelten Möhren und Salatgurken und mit sehr viel japanischer Mayonnaise zusammengemischt präsentiert.

Echt ein Ding! 

Natürlich habe ich gleich von diesem Salat probiert - schmeckt interessant. Er hat eine leichte Süße, die wohl von der japanischen Mayonnaise her kommt, und seine Konsistenz ist eher breiig mit einzelnen kleinen Kartoffelstücken.

Die Japaner genießen ihren Kartoffelsalat immer kalt; er wird gerne für Zugreisende in die sogenannten Bento-Boxen als Beilage zugegeben. Bento bedeutet ein spezielles Kästchen, das zwischen seinen verschiedenen Trennwänden vielerlei Speisen separat unterbringen kann.

Wir haben auf unserer Reise immer nur die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt und konnten so dem allgemeinen Lebensstil der Japaner nahe sein; sie sind sehr viel und ziemlich rasant zu Fuß, mit Fahrrädern oder eben mit den verschiedenen U-Bahnen, Bussen und Zügen unterwegs.

Die letzte Reiseetappe haben wir mit dem bekannten Shinkansen nach Tokyo unternommen. Dafür konnten wir uns am eigens für den superschnellen Zug angelegten Gleis im Bahnhof von Kanazawa eine Beto-Botox am Imbissstand raussuchen, sozusagen als Lunchpaket für die Fahrt.

Mein Mann hatte eine Zusammenstellung aus kalten Fleischstücken und verschiedenem Gemüse auf Graupen. Meine Bento-Box dagegen war außergewöhnlich: Nach dem Öffnen zog ich kräftig an einem seitlichen Faden, worauf sich der Boden der Box erhitzte und zu qualmen begann! Mein Essen wurde erwärmt! Geschmeckt haben mir die zweierlei Fleischsorten mit etwas Gemüse auf Reis trotzdem nicht, aber lustig war's allemal.

Natürlich gibt es im Shinkansen zwischen den einzelnen Abteilen extra große Müllbehälter, in denen die Gäste ihre leeren Bento-Boxen entsorgen können - alles professionell durchdacht wie so vieles in diesem unglaublich sauberen Land. Und der durchgehende Schaffner verbeugte sich jedesmal wieder, bevor er den Wagen verließ.



Hier kommt meine leicht abgewandelte Form eines japanischen Kartoffelsalat:

 

1 Kg vorwiegend fest kochende Kartoffeln

1 kleine Salatgurke

1 gelbe Paprika

1-2 mittelgroße Möhren

2 hartgekochte Eier

2 EL Reisessig (ich habe mir den Reisessig von Arche Naturprodukte* in Bio-Qualität gekauft, der neben Reis und Wasser aus dem Pilz Aspergillus oryzae hergestellt wird; dieser Pilz ist Hauptbestandteil in der japanischen Küche zum Fermentieren von Soja, Miso etc.) 

Salz, Pfeffer

8-9 EL Kewpie* Mayonnaise (ich habe mir diese japanische Mayonnaise Marke mal gekauft, weil sie in Japan Kultstatus hat und überall eingesetzt wird; bei den Herstellungs-Zutaten wird nur Eigelb verwendet und mit Pflanzenöl, Essig , Salz und Zucker vermischt)

 

Die Kartoffeln 25 Minuten kochen; anschließend gleich noch heiß schälen und in einer großen Schüssel zerstampfen.

Die hartgekochten Eier von der Schale befreien und in kleine Stücke schneiden; zusammen mit dem Reisessig unter die Kartoffeln mischen.

Das Gemüse säubern, entkernen und in sehr feine Stücke schneiden oder raspeln.

Wenn die Kartoffeln etwas abgekühlt sind, wird das Gemüse untergerührt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und mit der Mayonnaise durchzogen.

Wer möchte, kann noch etwas Schnittlauch Ringe und/oder gebratene Speckwürfel unter den japanischen Kartoffelsalat geben - ich habe ihn auch schon mit Erbsen und Mais zusammen entdeckt!

Ihr seht: Eigentlich ein ganz normaler Kartoffelsalat …!?

Lasst es euch schmecken!

 

* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.


Kommentare: 1
  • #1

    Angelika Paerschke (Sonntag, 29 Oktober 2023 14:58)

    Hab beim Lesen gleich Appetit bekommen, ich will den KS auf alle Fälle probieren, wenn ich mehr Zeit habe. Vielen Dank, liebe Franzi!!!