Warmer Quarkstrudel mit Trauben-Nuss-Füllung

Die Frau meines Patenonkels ist eine leidenschaftliche und sehr gute Köchin. Schon alleine deswegen bin ich so gerne in den Ferien für eine Woche zu meinen Pateneltern nach Heidelberg gereist, um dort mit köstlichen Leckereien verwöhnt zu werden; und meine Mutter hatte jedesmal große Sorge, dass ich anschließend wieder einmal zu viele Kilos auf die Waage bringe! Aber wenn es ja auch immer noch ein verführerisches Dessert nach dem opulenten Hauptgang gab, waren die Zusatz-Kilos ja schon vorprogrammiert!!!

Zu den Nachspeisen, oder eher zum Nachmittagskaffee, gab es im Herbst öfter mal einen frisch gebackenen Wiener Apfelstrudel. Der war einfach sensationell, und ich wollte so gerne genau dieses Rezept von meiner Patenmutter haben. Dabei stellte sich heraus, dass sie ihn gar nicht selbst gebacken, sondern aus dem Kühlregal zum Aufbacken mitgebracht hatte. Sie meinte, besser könne er gar nicht gemacht werden; warum dann der ganze Aufwand?

Da hat sie vermutlich Recht, aber ich habe es trotzdem später versucht und meine Familie mit einem warmen Apfelstrudel Wiener Art erfreut! Der sah natürlich nicht so perfekt aus, aber er schmeckte super.

Auf den Genuss von Äpfeln musste ich ja nun seit meiner Reizdarm-Diagnose verzichten. Aber ab und zu probiere ich eine Spalte von alten Apfelsorten, wenn mich die Sehnsucht nach diesem allerbesten Obst überwältigt. Und für unseren Garten haben wir uns im Alten Land zwei kleine Apfelbäume gekauft - einen Malus "Juwel aus Kirchweder" und einen Zwergapfelbaum "Goldparmäne" - damit ich etwas zum Naschen habe! Witzig war es da im ersten Jahr mit den beiden: Sie blühten wunderschön im Frühjahr, und dann wuchs genau ein Apfel an dem Bäumchen, der eigentlich zur Bestäubung des anderen, des “Haupt”-Baumes bestimmt war. Dieser allererste schöne Apfel aus eigener Ernte schmeckte mir sehr gut beim Probieren, den Rest davon bekam unser Sohn ins Müsli geschnitten!

Jetzt ist wieder Apfel-Zeit, und mein Mann isst so gerne Apfelkuchen. Also wollte ich ihm einen Wiener Apfelstrudel backen und für mich eine andere Füllung ausprobieren. Ich habe sehr viele Walnüsse genommen und sie mit reichlich vorhandenen roten Trauben in den Teig gerollt. Heraus kam ein Strudel der etwas anderen Art, aber geschmacklich sehr fein und durchaus genießbar. 



Für einen großen Quarkstrudel benötigt ihr Folgendes:

 

Für den Teig:

250 g glutenfreies Mehl (ich habe 100 g gf Hafermehl, 120 g gf Mehlmischung von Panista* und 30 g geschrotete Leinsamen genommen; der Teig wurde schön luftig und weich!)

200 g Butter

250 g laktosefreier Quark (ich habe einen mit 40% Fett-Anteil genommen)

1 Eigelb

2 EL Weißwein

Salz

 

Für die Füllung:

500 g rote Trauben (klein oder halbiert)

100 g Walnusskerne, grob gehackt

1 EL Zitronensaft

1 TL Zimt

1 EL Erythrit

1 Eiweiß

 

Aus den Zutaten für den Teig rührt ihr zügig eine homogene Masse zusammen und stellt sie abgedeckt für eine Stunde in den Kühlschrank.

Die Trauben waschen, evtl. halbieren und mit Zitronensaft, Zimt und Erythrit gründlich verrühren. 

Den Teig dünn ausrollen (rechteckig) und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech ziehen. Die Trauben-Mischung darauf mittig verteilen und dabei die schmalen Ränder 3-4 cm breit freilassen.

Die Ränder mit Eiweiß bestreichen. Die Schmalseiten zuerst einschlagen, dann vorsichtig die Längsseiten übereinander klappen (leider bricht bei mir der Teig immer sehr schnell, deshalb habe ich beim Zusammenfalten immer erst das Backpapier mit zur Hilfe genommen!)

Den Strudel mit dem restlichen Eiweiß bestreichen, und dann ab damit in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen, wo er in20-30 Minuten gebacken wird.

 

Wir haben diesen etwas außergewöhnlichen Strudel frisch aus dem Ofen genossen, zusammen mit einer feinen Vanillesauce; dazu einen heißen Kaffee, und schon lebt es sich verführerisch gut!

 

* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.

 


Kommentare: 1
  • #1

    Geli (Freitag, 21 Oktober 2022 20:56)

    lecker, den Strudel versuche ich auf alle Fälle.
    Ich freu mich schon jetzt drauf,liebe Grüße Geli