Salatteller mit Fenchel Tatar auf Grapefruit und Kräuterbällchen

Hier kommt jetzt das Rezept, das ich euch neulich schon versprochen hatte - bei einem gemeinsamen Kochabend mit Freunden war ich zuständig für die Vorspeise und den Nachtisch (die Orangen-Kokos Bällchen gibt es schon auf meinem Blog unter Winter/Nachtisch!)

Eigentlich kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich früher die Fenchelknolle so sehr gehasst habe; und die gab es regelmäßig bei uns, genauso wie Zucchini, Paprika und Auberginen. Meine Mutter war damals schon eine überzeugte Vertreterin der gesunden Küche, in der es immer viel Gemüse gab. Meistens wurde es nur mit etwas Olivenöl in der Pfanne leicht angebraten oder gedünstet; auch als Ratatouille mit viel Knoblauch und Tomaten nach französischem Rezept wurde es uns gereicht, passend in besonderen, dunkelbraunen Steingut Schalen aus Bulgarien! In denen sah das Gemüse so einheitlich aus, dass ich jedes mal erst beim Kauen den aufdringlichen Fenchelgeschmack bemerkte. Dreimal musste ich alles probieren, was mir nicht zu schmecken schien, bevor ich dankend ablehnen durfte! Tja, meine Mutter war ein Kriegskind, das immer völlig verhungert war - da gab es das einfach nicht, beim Essen wählerisch zu sein.

Sie hat uns oft davon erzählt, wie sie nach der Flucht aus Schlesien in Schwaben so wahnsinnig gerne Straßenbahn gefahren ist, weil doch da so viele Würste herunterhingen! Umso enttäuschter war sie nach der Erkenntnis, dass es sich hierbei nur um die Halterungen für die Fahrgäste handelte! Und ihr Traum, einen Metzger zu heiraten, damit sie immer genügend Fleisch zu essen hat, ging auch nicht in Erfüllung!

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass meine Mutter nach solchen Erlebnissen bei ihren Kindern später sehr streng war, was das Essen anging; da lag es also an mir und meinem Bruder, so clever wie möglich ungenießbare Mahlzeiten zu umgehen!

Jedenfalls gehörte der Fenchel absolut zu den “schrecklichen” Gemüsen, genauso wie Spinat und gekochte Möhren.

Und heute? In unserem Gemüse Vorrat ist immer mindestens eine Fenchelknolle dabei, weil ich sie besonders gerne esse, weil sie oft schon bei Magenkrämpfen beruhigend geholfen hat und weil sie so vielseitig einsetzbar ist. Zum Beispiel hier in meinem folgenden Rezept, das ich euch nur empfehlen kann. Gutes Gelingen!



Für 4 Personen benötigt ihr Folgendes:

 

2 Fenchelknollen

2-4 TL getrockneter Koriander

2 TL Senf (ich habe Dijon-Senf verwendet)

2  EL Weißweinessig

4 EL Olivenöl

Salz/Pfeffer

 

2 Grapefruits

 

Für die Käsebällchen

 

175 g laktosefreier Frischkäse

1-2 EL laktosefreier Magerquark

etwas geriebene Zitronenschale

frische Kräuter oder 1 Bund frischen Löwenzahn, fein gehackt

Salz (Kräutersalz würde sich hierfür sehr gut eignen!)

Pfeffer

 

verschiedene frische Salatblätter als Grundlage auf die Teller

 

Für das Tatar säubert ihr die beiden Fenchelknollen, legt das Fenchelkraut zur Seite und schneidet die Knolle in ganz feine Stücke. 

In einer kleinen Schüssel rührt ihr den Senf mit dem Essig, dem Öl und den Gewürzen gut zusammen und gebt die gehackten Fenchel Stücke dazu.

Etwas durchziehen lassen.

Die Grapefruit wird mitsamt der weißen Haut geschält und quer in feine Scheiben geschnitten.

 

Für die Frischkäsebällchen mischt ihr den Frischkäse mit dem Quark und den Kräutern, würzt mit Kräutersalz und Pfeffer und formt anschließend kleine Bälle daraus.

 

Zum Anrichten verteilt ihr auf vier flache Teller die gewaschenen Salatblätter.

Je nach Wunsch legt ihr pro Teller 3-4 Scheiben der Grapefruit auf den Salat. Darauf wird der Fenchel Tatar angerichtet - ich habe mit Hilfe einer kleinen Tasse den Tartar in Form gebracht! 

Nach Wunsch könnt ihr das fein geschnittene Fenchelgrün als Garnitur verwenden.

Jetzt kommen noch die Frischkäsebällchen dazu und schon habt ihr einen wunderschön ansehnlichen und sehr leckeren  Vorspeisen/Salatteller. 

Viel Erfolg und guten Appetit!


Kommentare: 1
  • #1

    Geli (Dienstag, 08 März 2022 20:12)

    Ja, liebe Franziska, "reizt mich ", weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mich mit Fenchel anfreunden kann. Die 'Geschichte, die Du uns zum Rezept noch dazu schenkst, regt mich mächtig
    an. Ich gebe dir dann mal Bescheid, wenn ich mich in Fenchelgemüse verliebt habe.
    Wäre nicht verkehrt, vor allem gesund für diese Jahreszeit! Liebe Grüße G.