Rezept für 5-7 Personen
Es gibt ja diverse Traditionen für das Essen an Heiligabend – bei uns gab es früher immer Kartoffelsalat mit Saitenwürstchen und bei meinem Mann gab es Karpfen (Ihr könnt also vielleicht schon daran erraten, woher wir ursprünglich kommen!?)
Als wir dann unser eigenes Familien-Weihnachten hatten, wurde plötzlich Lachs mit einer feinen Honig-Senfsauce und Kartoffelpuffer unser traditionelles Essen zum Weihnachtsabend.
Meine Tochter fragte mich während der Vorbereitung auf diesen Eintrag, warum gerade dieses spezielle Gericht unsere Tradition wurde:
Nun, mein Mann und ich lernten uns während des Studiums kennen und zogen bald zusammen. Wir liebten gutes Essen und legten früh viel Wert darauf. Da Lachs, vor allem der geräucherte, den wir beide so gern mochten, sehr teuer war, und wir ihn uns als Studenten nicht häufig leisten konnten, wurde er zum Festtagsgericht für uns! Und welcher Abend im Jahr passt besser zu einem solch erlesenen Studentengericht als Heilig Abend?
Da ich schon recht früh Wert darauf legte, unseren Kindern möglichst frisches Essen zu bereiten, wurden die Kartoffelpuffer mit der Geburt unseres Ältesten immer selber gemacht.
Und spätestens beim dritten Kind benötigten wir für alle so viel Lachs, dass es günstiger war, ihn selber zu beizen.
Da gibt es ja ganz viele Vorschläge in Rezeptbüchern und online, wie so ein Lachs gebeizt werden kann - nach vielem Probieren sieht meine Methode inzwischen folgendermaßen aus:
Für mich ist dabei immer eines meiner Lieblingskräuter, nämlich der Dill die allerwichtigste Zutat. Also kommt auch davon sehr viel auf beide Seiten des einmal quer halbierten, 2Kg schweren schönen Fisches. Aber zuerst werden beide Hälften mit Salz bestreut und dann mit Honig bestrichen, wobei ich für einen kleinen Teil Reissirup statt Honig verwendet habe. Als nächstes kommen dann rote Pfefferkörner, Wacholderbeeren, fein geschnittener Ingwer, Oregano, Lorbeerblätter und etwas abgeriebene Zitronenschale ; dieses Jahr habe ich noch richtige Zwiebeln drauf gelegt und es mal wieder dabei sehr genossen, diese zu schälen (sonst nehme ich ja nur Zwiebelpulver, da es für mich direkt im Essen sehr gut bekömmlich ist). Im Nachhinein möchte ich aber sagen, dass die Zwiebeln im Geschmack zu intensiv waren und daher beim nächsten mal nicht wieder in dieser Form verwendet werden!
Ansonsten ist eigentlich alles erlaubt, was einem so einfällt, denn nach der Marinierzeit wird alles entfernt, und der Geschmack ist auf alle Fälle gut verträglich (:
Übrigens nehme ich für „meine“ Honig-Senfsauce als Ersatz auch hier den Reissirup, der sich eigentlich ganz gut mit dem Dijon-Senf verträgt. Probiert es doch mal aus und berichtet dann über Eure Erfahrungen…!?
... hier die Kurzversion:
2 kg Lachsfilet mit Haut
4 EL Honig/Reissirup
1 EL brauner Xucker* (oder brauner Zucker, bzw. Zuckerersatz)
2 EL gemörserter schwarzer und weißer Pfeffer
4 EL Meersalz
2 EL Wacholderbeeren
1 EL gemörserte Wacholderbeeren
1 EL rote Pfefferkörner
3 EL Oregano
4 Lorbeerblätter
1 Stück Ingwer, 6 cm lang, grob gehackt
1 große rote Zwiebel, in Ringe geschnitten
1 sehr großer Bund frischer Dill
1 EL abgeriebene Schale einer Zitrone
Die beiden Lachshälften mit allen Zutaten bestreichen bzw. belegen und anschließend vorsichtig
aufeinander klappen.
Passt der Lachs nicht in voller Länge in den Kühlschrank, einmal quer halbieren.
Anschließend fest (!) in Frischhaltefolie wickeln, mit einigen Lagen Zeitungspapier umwickeln und mit einer
Schnur befestigen.
Den Lachs so für vier Tage im Kühlschrank lagern, bestenfalls beschweren - ich benutze dafür immer ein sehr
großes, schweres Kochbuch ;)
Damit sich die Beize so richtig schön im Fisch verteilt und einziehen kann, muss dieser mehrmals täglich
gewendet werden.
Nach der Ruhezeit kann der Lachs ausgepackt und von allen Beiz-Zutaten befreit werden um ihn nachher
in feine Scheiben geschnitten mit Honig-Senf-Sauce zu servieren.
Für diese Sauce gibt es auch unglaublich viele Zubereitungs-Möglichkeiten, probiert dort bei den Mengenangaben gern ein bisschen herum, je nachdem wie süß oder scharf ihr es mögt.
Ich nehme nur:
3 EL Honig/ Reissirup
2 EL Dijon-Senf
etwas Dill
und rühre alles zusammen zu einer Sauce.
Zum Lachs reiche ich wie oben beschrieben selbst gemachte Kartoffelpuffer.
Ich wünsche guten Appetit!
* unbezahlte Werbung: Ich bin inzwischen sehr überzeugt von einigen Zutaten-Herstellern, da ich mit deren Produkten die für mich Besten Ergebnisse erziele. Ich werde allerdings nicht gesponsert, alles Geschriebene basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Selbstverständlich können auch analog anderes Mehl, Zucker usw. benutzt werden.