Die gefüllte Gans oder Ente zu Weihnachten ist aus unserem Familien-Speiseplan etwas verbannt worden, da weder meine Söhne noch mein Mann sie gerne essen.
Aber ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit, wenn meine Mutter am ersten Feiertag das große Geflügeltier zu füllen begann: da kamen viele feine Dinge wie Äpfel und gebratene Zwiebeln hinein, wundervoll duftende Kräuter und Gewürze… und Maronen. Dann wurde mit Zwirn der gut gefüllte “Bauch” zugenäht und das Tier im Römertopf in den heißen Ofen geschoben, wo es stundenlang vor sich hin brutzelte.
Wenn es dann ernst mit dem Weihnachtsessen wurde, der Tisch festlich gedeckt war, Rotkraut und Kartoffelplätzchen bereit standen, kam der große Auftritt meines Vaters, der kunstvoll und präzise das große Tier in viele Einzelteile zerlegte und mit der Füllung anrichtete. Das war dann ein Festschmaus der besonderen Güte - vor allem die Maronen!
Auch gab es später bei Spaziergängen über diverse Weihnachtsmärkte meistens die kleine Pause am Maronistand: nicht nur die Hände wurden dabei gewärmt, auch das gesamte physische und psychische Innenleben erholte sich jedesmal hervorragend.
Und weil das so war und auch immer noch so ist, dass ich Esskastanien liebe, kaufe ich sie auch immer wieder in der Vorweihnachtszeit ein - persönlich gesammelt im September haben wir sie auch schon.
Aber meistens liegen diese vorgekochten und vakuumierten runden Dinger Ende Januar immer noch im Vorratsschrank. Was also tun?
Ich habe ein schönes Rezept entdeckt für eine Maronensuppe, die ich für unsere Unverträglichkeiten verträglich verändert und ausprobiert habe, und sie ist so gut geworden, dass ich sie euch hiermit gleich einmal vorstellen möchte.
Für 4 Suppenteller benötigt ihr:
200 g vorgekochte Maronen (Esskastanien)
1 ½ TL Zwiebelpulver (wer es gar nicht verträgt, lässt es bitte weg; die Suppe schmeckt trotzdem sehr gut!)
30 g Butter
200 ml Weißwein (trocken)
400 ml Gemüsebrühe
½ Bund Petersilie
100 g geriebener Bergkäse (meistens von Natur aus LF)
50 g geriebener Parmesan
1 Prise geriebene Muskatnuss
Salz und Pfeffer
200 g Crème fraîche LF
1 EL Schnittlauch klein geschnitten
Die Maronen grob hacken.
In einem Topf die Butter mit dem Zwiebelpulver heiß werden lassen und die Maronen darinnen anschwitzen.
Eine Hälfte der Maronen herausnehmen und warm halten.
Den Wein in den Topf gießen und kurz aufkochen lassen.
Mit der Brühe auffüllen und geschlossen 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
Die Petersilie waschen, abschütteln und fein hacken.
Die Suppe nach der Kochzeit fein pürieren.
Den Bergkäse und den Parmesan dazugeben und bei milder Temperatur schmelzen lassen.
Mit Salz, Pfeffer, Muskat und der Petersilie würzen.
Créme fraîche etwas glatt rühren und mit den Maronen in die Suppe geben.
Mit dem Schnittlauch bestreut sofort servieren und genießen!